„Qualitative Quartierentwicklung“ – Positionspapier 2008
1. Positionierung des Vereins der Grundeigentümer Zürich West
Zürich West – Urban, dynamisch, wandelbar
In Zürich-West ist die Umwandlung vom Industriequartier zum urbanen, durchmischten Stadtquartier bereits in wesentlichen Zügen absehbar und teilweise bereits vollzogen.
Zürich-West zeichnet sich dabei durch sich überlagernde Wirkungsräume auf unterschiedlichen Massstabsebenen aus: Auf lokaler Ebene entwickelt sich Zürich-West zu einem lebendigen urbanen Stadtquartier; für die Gesamtstadt wirkt Zürich-West imagebildend und in der Metropolitanregion bildet Zürich-West einen wichtigen Knoten mit internationaler Ausstrahlung in den Bereichen Wirtschaft und Kultur.
Durch eine hohe Dichte von Aktivitäten wie Arbeiten, Kultur, Freizeit, Einkaufen und Wohnen sowie durch qualitätvolle Freiräume erhält das Stadtquartier ein zunehmend urbanes Gesicht. „Subquartiere“ mit eigenständigen Identitäten und hoher Nutzungsvielfalt wie der Bereich Turbinenplatz sind bereits erkennbar. Zürich-West befindet sich unmittelbar vor einem nächsten Entwicklungsschritt mit zahlreichen attraktiven Geschäfts- und Wohnüberbauungen, die den Veränderungsprozess in Zürich West prägend vorantreiben.
Aufgabenverständnis des Vereins
Der Verein der Grundeigentümer von Zürich West setzt sich für eine eigentümerfreundliche städtebauliche Entwicklung ein und macht sich deshalb für die qualitative Quartierentwicklung stark. Dieses Engagement ergänzt bewusst die Aktivitäten von Amtsstellen und Quartiervertretungen. Der Verein koordiniert seine Mitglieder, entwickelt Zielvorstellungen, begleitet die Behördenaktivitäten und unterstützt die Quartierentwicklung als freiwillig tätige Trägerschaft. Ein wesentliches Anliegen ist die städtebauliche Verdichtung und Zentrumsbildung an den für die Stadtteil-Identität wirksamsten Orten.
Um die unterschiedlichen Interessen und Ansprüche an das Quartier koordinieren zu können, hat die Stadt Zürich ein städteplanerisches Leitbild mit 'Richtlinien für die zukünftige Gebietsentwicklung' verabschiedet. Der Verein ergänzt die zukünftige Gebietsentwicklung zu einem selbstbewussten Stadtteil mit einer eigenen Vision, welche den Erhalt und die Erneuerung der lebendigen Vielfalt im Quartier zum Programm erklärt und gleichzeitig die Interessen der privaten Grundeigentümer im Sinne der ökonomischen Werthaltigkeit berücksichtigt.
2. Schwerpunktthemen
Themenrahmen
Die Grundeigentümer und damit auch der Verein setzen sich für die Entwicklung eines urbanen, dichten und lebendigen Stadtquartiers ein, das gute Chancen hat, zu einen gesuchten „Business District“ zu werden. Rückgrat und Visitenkarte dieser Entwicklung bilden die qualitätvolle Entwicklung des öffentlichen Raumes mit Plätzen, Grünräumen und attraktiven Verbindungen für den Langsamverkehr. Der Verein der Grundeigentümer engagiert sich dabei bei den folgenden Themen:
- Langfristiges Fördern einer guten Arbeits- und Wohnqualität
- Schaffen von Angeboten für alle Funktionen in unterschiedlichen Preissegmenten
- Unterstützen von Quartierinfrastrukturen wie Schulen, Kindergärten, Spielmöglichkeiten, öffentliche Freiflächen, Versorgungsangeboten für den täglichen Bedarf
- Einbringen der Grundeigentümer-Interessen bei Verkehrsprojekten des öffentlichen und des individuellen Bereichs und beim Langsamverkehr
- Verbessern von Sicherheit und Sauberkeit im täglichen Quartierleben
Bisherige Leistungen des Vereins, resp. seiner Mitglieder (Auswahl)
- Führen eines offenen und direkten Diskurses mit den städtischen Ämtern, der Quartierverantwortlichen und der Politik mit bisherigem Schwerpunkt Verkehrsprojekte, u.a. zur Stadtautobahn SN 1.4.1 und zum Waidhaldetunnel
- Beiträge zur Entwicklung des Tram Zürich-West
- Erarbeiten von Studien und Durchführung von Workshops zur qualitativen Quartierentwicklung gemeinsam mit der Stadt
- Finanzielle Unterstützung für Projekte im öffentlichen Raum wie dem Gleisbogen, dem Plan Lumière, dem Mühlebachweg und ggf. dem Pfingstweidpark
Aktuelle Themenstellungen des Vereins
Aufwertung und Anbindung Bahnhof Hardbrücke
Bei der Weiterentwicklung des Quartiers spielen der Umbau und die Aufwertung des Bahnhofs Hardbrücke eine wichtige Rolle. Der S-Bahn-Bahnhof, als einer der wichtigsten Umsteigebahnhöfe in der Stadt, ist bereits heute das Portal von Zürich West und vermittelt damit einen prägenden Eindruck vom Quartier.
Mit Vorschlägen zur besseren Anbindung des Bahnhofs an das Quartier (Zugänglichkeit, Attraktivität des Zugangs, Orientierung, Sicherheit) vertritt der Verein die Interessen von Quartierbewohnern und Arbeitspendlern bei den Behörden. Die zukünftigen Tramlinien über das Gleisfeld (Tangentiallinien 8, 16/17) werden auf die Entwicklung einen grossen Einfluss haben und sollen vorausschauend einbezogen werden.
Nutzung und Aufwertung der Erdgeschossbereiche und Schaffen von attraktiven Verbindungen für den Langsamverkehr
Aktuell besteht grosser Handlungsbedarf bei der Förderung attraktiver publikumsorientierter Nutzungen in den Erdgeschossbereichen. In Gebieten mit Zentrumsfunktionen wie beispielsweise der Hardstrasse sollen Voraussetzungen für lebendige Erdgeschosszonen mit einem vielfältigen Gastro- und Ladenangebot und attraktiven Aussenräumen geschaffen werden. Hierfür hat der Verein eine längerfristige Perspektive entwickelt.
Eine wesentliche Grundlage hierfür bildet das im Entstehen begriffene attraktive Netz von Langsamverkehrsverbindungen in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung und weiter in angrenzende Stadtquartiere und Freiräume. Der Verein will diese Umsetzung aktiv unterstützen.
Diskussion Weidhaldetunnel
Die Planungen um den Waidhaldetunnel befinden sich derzeit in einer kritischen Phase. Der Verein beobachtet die Situation und wird seine Interessen hinsichtlich Lage und Integration des Tunnelbauwerks in Zürich West aktiv in die Diskussion einbringen. Ziel ist, den Stadtteil von Durchgangsverkehr zu entlasten und gleichzeitig die Zerschneidung von Zürich-West zu verhindern.